Am Donnerstag, dem 26. Mai, haben wir wegen des (gesetzlichen) Feiertags geschlossen. Was für einige sozusagen ein himmlischer Festtag ist, ist für andere Anlass, die irdischen Väter hochleben zu lassen. Da die Mitarbeiter des KKI Väter sind und Väter haben, zelebrieren auch wir die "Herren der Schöpfung" - gemäßigt natürlich. Ein kurzer Blick in unsere Archiv-Datenbank befördert einige Himmelfahrtsperlen zutage. Hier eine kleine Auswahl:
1) Da wäre zum einen "Die Himmelfahrt der Galgentoni" - eine traurig-komische Geschichte über eine Hure, die einem zum Galgen Verurteilten die letzte Ehre erweist, berührend vorgetragen von der Diseuse Gisela May. Zu finden ist das Stück in der detailreichen Buch-/CD-/DVD-Box "die may", welche 2006 von Bear Family Records in Zusammenarbeit mit der Günter Neumann - Stiftung und der Berliner Akademie der Künste herausgegeben wurde.
2) Auf einer selbstbetitelten CD der Tiroler Tanzgeiger ist die "Himmelfahrts Polka" (sic!) verewigt. Das kurze Instrumentalstück präsentiert feinste Volks- bzw. Tanzmusik aus dem Zillertal in der Besetzung für erste und zweite Geige, Harfe, diatonische Harmonika, Streichbaß und diatonisches (Osttiroler) Hackbrett. Erschienen ist die CD 1995 bei Bogner Records in Österreich.
3) Auch die Kölner Band (De) Bläck Fööss widmet sich mit dem Lied "Himmelfahrt" dem gleichnamigen Feiertag. Darin zelebrieren sie den Umstand, dass nicht gearbeitet werden muss und man gemütlich im Westerwald "Blau machen" kann. Der vielsagende Titel des Vinylalbums von 1978 lautet "Mer han 'nen Deckel" (EMI/Electrola).
Am Freitag, dem 27. Mai, haben wir übrigens ebenfalls geschlossen - und nehmen einen Brückentag lang frei. Auch hierfür würden sich diverse Songtitel anbieten... "Über sieben Brücken musst Du gehn" (Karat/Peter Maffay)... "Bridge over Troubled Water" (Simon & Garfunkel)... gleichfalls in unseren Archivbeständen zu finden.
Eine Vitrine schmückt von nun an unser Interieur. Diese haben wir dem Bremer Staatsarchiv zu verdanken, das uns den massiven und beleuchteten Glaskasten vermacht hat. Ein zauberhaftes Stück, wie wir finden! Es bietet uns die Möglichkeit, unsere Gäste mit wechselnden Exponaten zu empfangen, z.B. dem "Fundstück des Monats".
Ein traditionelles Frühlings- bzw. Kinderlied - mit der gleichen Melodie wie "Hänschen klein" übrigens - liefert uns die passende Überschrift: "Alles neu macht der Mai". (Gut, alles natürlich nicht, aber einiges.) So jedenfalls könnte das Motto für uns lauten, denn wir ändern heute, am Freitag, dem 13. Mai (wenn das mal kein böses Omen ist ;-) unseren Namen. Bislang waren wir das "Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik", ab heute sind wir das "Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik". Unser Untertitel ist "Archiv und Forschungsstätte an der Hochschule für Künste Bremen". Genau genommen sind wir bereits seit 1992, also seit 30 Jahren ein Institut an der HfK Bremen, nur wussten das die Wenigsten. Daher die Umbenennung. Und auch, um deutlich zu machen, dass wir fortan verstärkt mit eigenen Forschungsprojekten auf den Plan treten wollen. Mit einem neuen Namen kommt zudem eine komplett neue Website, nämlich diese hier. Viel Spaß beim Stöbern!
Am 6. Mai wurden 38 Kartons mit ca. 5.000 CD-Doubletten aus unseren Archivbeständen an das Zentrum für Populäre Kultur und Musik (ZPKM) der Universität Freiburg verschickt. Die Kolleg:innen in Freiburg freuen sich über die Aufstockung ihrer Bestände und wir sind froh über den frei werdenden Platz in unserem Archiv (und den finanziellen Ausgleich). Eine klassische Win-Win-Situation also.
Im Mai verstärkt Ann-Katrin Verzagt das KKI-Team und absolviert ein dreiwöchiges Praktikum. Zurzeit macht sie eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) an der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen und befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr. Wir sind dankbar für ihre Mitwirkung und gewähren ihr gerne Einblicke in unseren Arbeitsalltag. FaMI-Praktikant:innen beehren uns regelmäßig und sind jederzeit herzlich willkommen.
Wie jedes Jahr seit der Gründung der Bremer Fachmesse jazzahead! im Jahr 2006 waren wir auch 2022 wieder mit dabei. Die Messe mit integriertem Festival, die immer Ende April stattfindet, hat sich mittlerweile zum größten internationalen Branchentreff gemausert, bei dem Jazz-Expert:innen (Musiker:innen, Bands, Labels, Agenturen, Ländervertretungen, Vereinigungen, Journalist:innen und Wissenschaftler:innen) aus der ganzen Welt zusammenkommen. Zusätzlich zur Vernetzung mit der Peer Group und dem Entdecken neuer Jazzmusik ist das Einsammeln von Tonträgern und Info-Materialien ein angenehmer Nebeneffekt für das Archiv des KKI. Aktueller Jazz aus der Ukraine, aus Luxemburg oder Bulgarien? Wir haben die relevanten Artefakte nun vorliegen - worüber wir uns sehr freuen. Ach ja: Erwähnt werden muss natürlich noch, dass der Spiritus Rector des KKI, Peter Schulze, künstlerischer Leiter der jazzahead! ist und wir uns somit in mehrfacher Hinsicht mit dieser bedeutenden Veranstaltung verbunden fühlen. Mehr Infos zur jazzahead! gibt es hier: https://jazzahead.de
Im April haben wir die beeindruckende Sammlung des Bremer Medienpädagogen Tobias Stalling vermacht bekommen und in unsere Bestände überführt. Sie beinhaltet ca. 5.000 CDs, DVDs und VHS-Kassetten sowie mehrere hundert Fanzines, Magazine und Bücher. Die Sammlung deckt vor allem den Zeitraum von 1990 bis 2020 ab und dokumentiert die lokale, nationale und internationale Punk-Tradition sehr detailreich. Darüber hinaus finden sich auch viele Ton-, Bild- und Video-Materialien zu diversen Stilistiken Populärer Musik, z.B. Jazz, HipHop, EDM sowie Classic und Progressive Rock. So ist bspw. das vollständige Oeuvre der britischen Band King Crimson Teil der Sammlung. Sie stellt eine wertvolle Ergänzung für unser Archiv dar.
Der Bremer Mohns Mohnssen hat im Laufe seines Lebens eine enorme Menge an Tonträgern (sowie Zeitschriften und Büchern) zum Thema Country Music zusammengetragen. In Fachkreisen gilt seine Kollektion als eine der größten ihrer Art in Europa. 2020 ist Mohns Mohnssen altersbedingt verstorben. Testamentarisch hatte er verfügt, dass sein Nachlass dem Klaus-Kuhnke-Archiv übergeben werden soll. Im Januar/Februar 2022 ist die Abholung der Materialien erfolgt. Im Wesentlichen handelt es sich um ca. 8.000 Vinyl-Schallplatten und ca. 3.000 CDs, vor allem mit US-amerikanischer Country Music in all ihren Spielarten. Auch europäische Varianten wurden von Mohns Mohnssen gesammelt sowie dazugehörige Kontextbeschreibungen, bspw. eine Fachzeitschrift namens Bluegrass Europe Magazine.
Ulrich Duve, der langjährige Leiter des Klaus-Kuhnke-Archivs, ist Ende 2021 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Seit dem 1. Januar 2022 ist Nico Thom sein Nachfolger im Amt.
Ulrich Duve hat 30 Jahre lang die Geschicke des Archivs geleitet und wesentlich zur jetzigen Gestalt des KKA beigetragen. Zuvor war er bereits 5 Jahre lang Mitarbeiter des von Klaus Kuhnke, Manfred Miller und Peter Schulze gegründeten Archivs. Er hat also fast sein ganzes Berufsleben dem KKA gewidmet, wofür ihm großer Dank und Anerkennung gebührt. Glücklicherweise bleibt er dem Archiv ehrenamtlich verbunden, sodass er mit seiner Expertise weiterhin zur Verfügung steht.
Nico Thom, der neue Archiv- bzw. Institutsleiter, ist Musikwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Jazz und Popularmusik. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Berufserfahrung in Forschung, Lehre sowie Archiv-Verwaltung und freut sich auf die Aufgaben, die nun vor ihm liegen. „Mein Ziel ist es, gemeinsam mit meinen drei Teilzeit-Mitarbeitern ein Zentrum für die Erforschung und Vermittlung Populärer Musik zu entwickeln, das die vielen Schätze aus den Archivbeständen noch sicht- und hörbarer macht und für die Zukunft sichert – insbesondere durch Digitalisierung. Ich möchte die Bestände selbst auch aktiv beforschen. Zudem bin ich an einem intensiven Austausch mit der wissenschaftlichen und künstlerischen Gemeinschaft interessiert und möchte die Archivmaterialien einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen – in der Hochschule für Künste, in Bremen und natürlich auch weit darüber hinaus.“
Das Klaus-Kuhnke-Institut widmet sich Populärer Musik (bewusst groß geschrieben). Doch was verstehen wir darunter? Hier ein kurzer Definitionsversuch:
Populäre Musik, Popularmusik, Popmusik oder einfach nur Pop (Music) - egal wie man es variiert, es bleibt ein Unwort. Es benennt alles und nichts. Und dennoch gibt es (momentan) leider keine bessere Bezeichnung. Gleiches gilt bekanntlich auch für Alte, Klassische oder Neue Musik, ganz zu schweigen von sogenannter Weltmusik.
Etymologisch betrachtet ist "musica popularis" (Latein) die Musik des Volkes bzw. der Massen. Das erste von fünf Kriterien Populärer Musik, die wir ansetzen, ist demnach die 1) Popularität einer Musik, gemeint ist der Grad ihrer Verbreitung. Wird eine bestimmte Form von Musik von vielen Menschen produziert und rezipiert, kann sie als weitverbreitet bzw. populär angesehen werden. Es handelt sich dabei um ein rein quantitatives Kriterium.
Das zweite Kriterium, mit dem wir operieren, ist die 2) Strukturbeschaffenheit einer Musik. Wenn es sich um kurze Musikstücke (bzw. Songs oder Tracks) mit einer durchschnittlichen Dauer von 3-5 Minuten handelt (Stichwort: Radio Edit) und die musikalischen Strukturelemente einfach gehalten sind (z.B. durchgehender Beat, gleichbleibendes Tempo, kaum Dynamikunterschiede, wenige Harmoniewechsel, singbare Melodie, Textwiederholungen, formelhafter Aufbau mit Strophe/Refrain etc.), lässt sich getrost von Populärer Musik sprechen. Hierbei wird ein qualitatives Kriterium angesetzt, bei dem Einfachheit über Komplexität gestellt wird. Im Umkehrschluss handelt es sich bei komplexer Musik um lange Musikstücke mit wechselnden Beats, unterschiedlichen Tempi, großen Dynamikunterschieden, vielen Harmoniewechseln, Meldodien mit großen Intervallsprüngen oder vielen "Zwischentönen", viel Text mit wenig oder gar keinen Wiederholungen und einem vielschichtigen Strukturaufbau, der aus ungleichen Elementen besteht. Typisch für Populäre Musik ist ein hohes Maß an improvisierten Parametern. Notation spielt nur eine untergeordente Rolle. Strukturen von Populärer Musik werden vor allem mithilfe von Aufnahmen bzw. Ton- und Bildträgern memoriert und weitergegeben.
Ein weiteres Kriterium ist die 3) Medialität einer Musik. Prinzipiell ist jede Form von historischer oder gegenwärtiger Musik medial vermittelt (gewesen), denn jede Musik bedient(e) sich diverser Medien, seien es nun Instrumente, Stimmen oder Aufschreibesysteme bzw. Notationsformen (z.B. auf Stein, Holz, Papyrus oder Papier niedergeschriebene Noten). Auch Musikautomaten bzw. mechanisch-abspielbare Instrumente sind zum Teil seit Jahrhunderten im Einsatz. Ende des 19. Jahrhunderts brachte jedoch die Erfindung bzw. Nutzung von Elektrizität neue Möglichkeiten der musikalisch-einsetzbaren Schallerzeugung und -verbreitung mit sich, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts entfalteten und (vorerst) in elektronischen Kommunikationsmedien wie Radio und Fernsehen gipfelten. Diese Massenmedien schufen die Voraussetzungen für das, was heute im engeren Sinne als Popmusik (ab Mitte der 1950er Jahre) bezeichnet wird. Aber auch die Etablierung des Feuilleton, sprich: des "Kulturteils" einer Zeitung, in dem unter anderem die neuesten musikalischen Erscheinungen und Veranstaltungen besprochen bzw. rezensiert werden, hat in medialer Hinsicht Wesentliches zur Entwicklung Populärer Musik beigetragen, denn daraus sind spezifische Musikzeitschriften und -magazine hervorgegangen, welche stilistische Veränderungen festhielten, Kontextbeschreibungen lieferten und somit das Selbst- und Fremdbild Populärer Musik beeinflusst haben. Insbesondere der technische Fortschritt bei den Musikinstrumenten, den Geräten der Musikproduktion (Studiotechnik) sowie bei den Tonträgern und Abspielapparaten hat der Populären Musik einen Klangteppich ausgerollt, auf dem sie sich in glitzerndem Soundgewand präsentieren kann. Mit dem Aufkommen von genuinen Musikfilmen und Musikvideos wurde zudem das Potenzial von Bewegtbildern genutzt, Populäre Musik zu visualisieren und somit noch interessanter und einprägsamer zu gestalten. Seither ist sie viel mehr als nur Musik. Sie spricht alle Sinne an und bedient sich aller Medien. Dabei verschränkt sie diese auf besondere Weise, spiegelt sie und bietet viele Anknüpfungspunkte. Populäre Musik ist nicht selten laut, bunt, grell und zugleich ironisch. Man kann sie als verspielte Medienkunst betrachten, die in erster Linie Spaß machen und kurzweilig sein soll.
Nicht zuletzt ist die 4) Welt(zu)gewandtheit einer Musik Kriterium für uns, um Populäre Musik zu definieren. Es ist zwar üblich, Musikstile zu verorten, das heißt ihnen einen konkreten lokalen, regionalen oder nationalen Ursprung zuzuschreiben, bei genauerer Betrachtung entpuppen sich derartige Narrative jedoch als Identitätskonstruktionen, die Eindeutigkeit nur suggerieren. Tatsächlich ist Populäre Musik Weltkunst, das heißt ein globales Phänomen, das politische, geografische und soziale Grenzen mühelos überwindet. Hinter den komplizierten Prozessen des transnationalen Kunst- bzw. Musikmarktes verbergen sich relativ übersichtliche wirtschaftliche Organisationsstrukturen. Einige wenige transnationale Big Player teilen sich diesen Markt auf, vor allem die drei großen Major Labels Sony Music Entertainment, Universal Music Group und Warner Music Group, die allesamt ihren (operativen) Hauptsitz in den USA haben. Sie verwalten circa drei Viertel der weltweit gehandelten Populären Musik. Deren weitverzweigte Vertriebssysteme werden auch von vielen "Independent Labels" genutzt, die jedoch nach Außen den Schein der Unabhängigkeit und der lokalen/regionalen/nationalen Verbundenheit wahren möchten. De facto ist Populäre Musik stets darauf ausgerichtet, so viele Menschen wie möglich zu erreichen - und zwar auf dem gesamten Erdball (Stichwort: Global Pop). Ihre Funktion besteht im wahrsten Wortsinne darin, Massen zu bewegen bzw. zu mobilisieren.
Dabei kann Populäre Musik sowohl als simple Aufforderung zum Tanz wahrgenommen werden wie auch als staatsfeindliche Agitation. Sie ist per se weder unpolitisch, noch politisch. Vielmehr stellt sie ein Repertoire an musikalischen bzw. klanglichen Formen bereit, in das sich beliebige Inhalte einfügen lassen. Das thematische Spektrum reicht von romantischer Liebe bis hin zu politischem Widerstand. Insofern lässt sich das Kriterium 5) thematische Vielfalt einer Musik anwenden. Nur wenn Musik Anlässe zu mannigfaltigen Assoziationen bietet, hat sie das Potenzial, populär zu werden und viele Anhänger:innen zu finden.
Dass Populäre Musik mit diesen fünf Kriterien nicht allumfassend eingekreist werden kann, ist zwar selbstverständlich, soll aber dennoch betont werden, um möglichen Missverständnissen vorzubeugen. Auch dass diese Kriterien nur als allgemeine Tendenzen verstanden werden sollten, wollen wir hier herausstellen. Es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel bzw. Abweichungen von der Normalverteilung. Von Begriffen bzw. Begriffspaaren wie Unpopuläre Popmusik, Populäre Klassik, Unterhaltungsmusik, Crossover, Leichte Musik, Kommerzielle Musik oder Ähnlichem wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst anfangen.
Das Archiv in Zahlen:
8 Archivräume
1 Außenlager
300 qm Gesamtgrundfläche
150.000 Tonträger:
> 100.000 Vinylplatten
> 45.000 CD
> 5.000 Schellackplatten, Tonbänder, Kassetten, Mini-Discs etc.
2.000 DVDs und VHS-Kassetten
10.000 Fachbücher
170 Periodika (Fachzeitschriften & Magazine)
Unzählige Sammlungen von losem Bild- und Schriftgut sowie Memorabilia
1 Zentralserver mit 1.000 Musik-TV-Sendungen und filmischen Musik-Dokumentationen
Im Kern war und ist das Klaus-Kuhnke-Institut ein Archiv für Populäre Musik. Gesammelt wurden und werden alle Formen bzw. Stile Populärer Musik, ohne Ausnahmen. Das Spektrum reicht von deutschen Volks-, Kinder- und Arbeiterliedern des 19. Jahrhunderts über US-amerikanische Blues, Jazz und Country Music aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zu allen Spielarten von europäischer Rock-, Pop-, HipHop- oder Techno-Musik aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aber auch aktuelle Punk-, Reggae-, Soul- oder Metal-Musik befindet sich in unseren Beständen. Zudem haben wir sog. Weltmusik in unserem Archiv, das heißt Musik, die außerhalb des sog. Westens populär ist und in der Spuren einer bestimmten Region und/oder Ethnie ohrenfällig sind, bspw. Musik aus Indien, West-Afrika, Ost-Asien oder Südamerika. Nicht zuletzt gehören deutschsprachige Schlager ebenso selbstverständlich zu unserem Sammlungsprofil wie französischsprachige Chansons, italienische Canzone oder englischsprachige Musicals. Auch sog. Populäre Klassik alla Luciano Pavarotti, André Rieu oder Richard Clayderman ist bei uns zu finden. Kurzum: Wir sammeln nahezu alles, außer das, was gemeinhin als kanonisierte klassisch-europäische Kunstmusik bezeichnet wird - dafür ist die Musikbibliothek in unserem Hause (HfK Bremen) zuständig.
Nichstdestotrotz haben wir Sammlungsschwerpunkte, die quasi zufällig zustande gekommen sind, da wir von Anfang an auf Sachspenden von externen Sammler:innen angewiesen waren. Auf das, was von diesen Privatpersonen gesammelt wurde, hatten wir natürlich keinen Einfluss. Besonders gut abgedeckt sind bei uns die Stilistiken Blues, Jazz und Country sowie Classic und Progressive Rock, vor allem aus dem angelsächsischen Raum. Selbstverständlich ist Populäre Musik aus dem deutschsprachigen Raum von besonderem Interesse für uns. Materialien zu nationaler (Deutschland), regionaler (Norddeutschland) sowie lokaler (Bremen) Musik werden von uns bevorzugt archiviert.
Wir sammeln alle Medienarten. Neben gängigen Tonträgerformaten wie Schellackplatten, Vinylplatten, Tonbändern, Schallfolien, Kassetten, CDs, Mini-Discs oder MP3-Dateien befinden sich auch audiovisuelle Medienformate wie VHS-Kassetten, DVDs oder MP4-Dateien in unseren Beständen. Zudem beherbergen wir Schrift- und Bildgut aller Art, das heißt Bücher, Zeitschriften, Magazine, Fanzines, Infobroshüren, Sendemanuskripte, Flyer, Noten und Kalender sowie einige Plakate, Fotos, Graphiken und sogar Gemälde.
Das Klaus-Kuhnke-Institut ist sowohl Archiv als auch Forschungsstätte für Populäre Musik. An uns kann man sich wenden, wenn man Materialien sucht für Schulprojekte, akademische Qualifikationsarbeiten (Seminar-, Bachelor-, Master-, Promotions- sowie Habilitationsarbeiten) oder professionelle Forschungsprojekte. Auch Bremer Bürger:innen, Tourist:innen oder Journalist:innen werden bei uns bedient, insofern es unsere Arbeitskapazität zulässt und die Anfragen einen bestimmten Workload nicht übersteigen, denn leider sind unsere personellen und zeitlichen Ressourcen begrenzt.
Die relativ neue Institutsbezeichnung in unserem Namen soll deutlich machen, dass wir fortan verstärkt selbständige Forschung betreiben werden. Damit wollen wir zum einen an das Vermächtnis der Archivgründer anknüpfen, die Pionierarbeit im Bereich der Popularmusik-Forschung geleistet haben, zum anderen wollen wir unsere überbordenden Quellen-Bestände aktiv beforschen, um sie dadurch zu systematisieren und für weitere Forschungen anschlussfähig zu machen. Außerdem verstehen wir uns als wissenschaftliche Einrichtung, die mit ihrer Expertise verpflichtet ist, am wissenschaftlichen bzw. öffentlichen Diskurs teilzunehmen. Geplant sind konkrete Forschungsprojekte zu selbstgesetzten Themen, deren Ergebnisse in Form von Vorträgen, Tagungen, Ausstellungen sowie eigene Publikationen vorgestellt werden sollen - zum Teil finanziert durch Drittmittel. Auf diese Weise wollen wir das KKI sukzessive zu einem Zentrum für die Erforschung und Vermittlung Populärer Musik ausbauen. Die institutionellen Rahmenbedigungen dafür sind gegeben.
Unser Archiv beherbergt in erster Linie gespendete Sammlungen von Privatpersonen (wir selbst haben nur begrenzte Ressourcen für gezielte Anschaffungen). Diese Sammlungen haben unterschiedliche Größen. An dieser Stelle werden lediglich ein paar größere Sammlungen und ihre jeweiligen Spender:innen aufgeführt. Darüber hinaus erreichen uns regelmäßig kleine Schenkungen, die wir zwar überaus schätzen, deren großzügige Spender:innen wir jedoch nicht ausführlich auflisten können, weil es zu viele sind und die entsprechenden Informationen zum Teil nicht (mehr) vorliegen. Hier nun eine kleine Auswahl an Personen, die uns ihre Privatsammlungen anvertraut haben:
Wolfgang Frickenhaus (verstorben, Sänger sowie Geschäftsführer und Produzent des Dortmunder Verlags/Plattenlabels "pläne")
Vinylplatten, CDs und Literatur aus dem linkspolitischen Repertoire des pläne-Verlags/Labels; Liedermacher wie Hannes Wader sowie Weltmusik
Holm Günther (geb. 1956, Politiker und Oberbürgermeister der Stadt Crimmitschau/Thüringen a.D.):
Große James-Last-Sammlung; alle Tonträger des Künstlers (vor allem Vinylplatten) sowie zahlreiche Bücher, Zeitungsartikel und Memorabilia zum Thema James Last
Günter R. Meier (1943-?, verstorben, Finanzverwalter, Privatsammler und semiprofessioneller Gitarrist aus Bremen)
Vinylplatten, CDs, DVDs und Bücher; Schwerpunkt: die E-Gitarre im Jazz (aber auch im Blues und Rock)
Günter R. Meier vor seiner Sammlung im Jahr 2010
Mohns Mohnssen (1937-2021, Buchhalter, Krankenpfleger und Privatsammler aus Bremen):
Schwerpunkt: Country Music; circa 8.000 Vinylplatten und 3.000 CDs sowie Zeitschriften
Raymond Pollex (verstorben, Privatsammler aus Hamburg, keine Berufsangabe)
Circa 7.000 Vinyl-LPs und -Singles; Schwerpunkt: 1960er und 70er Jahre, vor allem Beat, Progressive Rock und Krautrock
Hans-Henning Rabe (verstorben, Musikredakteur beim Saarländischen Rundfunk in Saarbrücken)
Circa 2.000 Rock- und Jazz-Alben auf Vinyl
Tobias Stalling (Medienpädagoge aus Bremen)
Schwerpunkt: lokale, nationale und internationale Punk- und Post-Punk-Tradition im Zeitraum von 1990 bis 2020; circa 5.000 CDs, DVDs und VHS-Kassetten sowie mehrere hundert Fanzines, Magazine und Bücher; zum Teil auch Materialien zu Jazz, HipHop, Electronic Dance Music sowie Classic und Progressive Rock (z.B. komplette Tonträger-Sammlung der Band King Crimson)
Werner Voss (1941-2013, Verwaltungsbeamter und Rundfunkmoderator mit eigener Sendung namens "Rock 'n' Roll-Museum" von 1974-2013):
Schwerpunkt: 1940er-1960er Jahre, vor allem Rock 'n' Roll und speziell Hamburger Star-Club; Tonträger (insbesondere Single-Vinylplatten), Zeitschriften, Club-Mitteilungen, Literatur und Memorabilia
Dr. Ingolf Wachler (1911-1988, Volkskundler und erster Jazzredakteur bei Radio Bremen):
Circa 7.000 Vinyl- und Schellackplatten mit (früher) Jazzmusik, Bücher und Sendemanuskripte
... und nicht zu vergessen die drei Archiv-Gründer Klaus Kuhnke, Manfred Miller und Peter Schulze, die zusammen circa 40.000 Tonträger sowie unzählige Zeitschriften, Bücher und Infomaterialien gespendet haben
Hier stellen wir Ihnen unsere drei Online-Kataloge bzw. OPACs für 1)Tonträger, 2) Bücher und 3) Zeitschriften-Artikel zur Verfügung, die bereits seit 1995 (!) im Internet zu finden sind. Aktuell sind wir dabei, diese Kataloge zu überarbeiten, sie auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und sie bedienungsfreundlicher zu gestalten.
Die Online-Kataloge sind prinzipiell gut gefüllt mit Datensätzen, enthalten aber bei Weitem (noch) nicht alle Medieneinheiten, die wir im Archiv haben. Wir arbeiten täglich daran, die OPACs weiter zu befüllen und die Datenqualität zu sichern.
Sollten Sie bestimmte Medieneinheiten, die Sie suchen, nicht in einem der drei OPACs finden, dann schreiben Sie uns gerne per Email an. Mitunter können wir weiterhelfen und die gesuchten Materialien trotzdem zur Verfügung stellen. Das gilt insbesondere für unsere Periodika (Zeitschriften & Magazine). Diese halten wir in einem gesonderten Verzeichnis vor, das momentan noch nicht online zugänglich ist.
Tonträger-Katalog ... hier können Sie nach Tonträgern aller Art suchen (Schallplatten, CDs etc.).
Bücher-Katalog ... hier können Sie nach Büchern aller Art suchen (Monographien, Sammelbände etc.).
Zeitschriften-Artikel-Katalog ... hier können Sie nach Zeitschriften-Artikeln suchen zu bestimmten Bands und Musiker:innen.
Wir bieten Ihnen eine Reihe von Dienstleistungen an. Als gemeinnützige GmbH sind wir dazu angehalten, für diese Dienstleistungen Gebühren zu erheben, um unsere Ressourcen und unsere Servicequalität zu sichern. Unsere Gebühren sind nicht kostendeckend, sondern generieren zusätzliche Mittel zu unserem grundständigen Budget. Wir setzen diese Mittel gezielt ein, um unsere Sammlungen sowie unsere räumliche und technische Infrastruktur weiterzuentwickeln. Gebühren werden nicht für Personalkosten verwendet.
Nutzungsgebühren für das Archiv
... für Studierende, Lehrende und Mitarbeiter:innen der Hochschule für Künste Bremen ist die Nutzung des Archivs kostenfrei!
... für reguläre, externe Nutzer:innen
Tages-Ticket: 5 €
Wochen-Ticket: 20 €
Monats-Ticket: 50 €
Halbjahres-Ticket: 150 €
Jahres-Ticket: 250 €
... für Ermäßigungsberechtigte mit entsprechender Ausweispflicht (Schüler:innen, Auszubildende, Studierende, Arbeitslose)
Tages-Ticket: 2,50 €
Wochen-Ticket: 10 €
Monats-Ticket: 25 €
Halbjahres-Ticket: 75 €
Jahres-Ticket: 125 €
Recherchegebühren - Wir übernehmen die Recherche für Sie in unseren Archiv-Beständen!
ab 25 € pro Stunde; maximal 100 € für eine konkrete Rechercheanfrage pro Tag
Das Procedere:
1) Sie schreiben uns eine Email mit einer konkreten Rechercheanfrage.
2) Wir antworten Ihnen zeitnah per Email, schätzen den Rechercheaufwand ein und machen Ihnen einen Kostenvoranschlag.
3) Sie antworten auf unsere Email, stimmen dem Kostenvoranschlag zu (insofern Sie das möchten) und erteilen uns somit einen Rechercheauftrag.
4) Wir antworten Ihnen darauf und bitten Sie, die veranschlagten Recherchegebühren (zwischen 25 € und 100 €) vorab auf unser Konto zu überweisen. Im Anhang dieser Email senden wir Ihnen eine rechtsverbindliche Rechnung mit, die auch unsere Bankverbindung enthällt.
5) Sie nehmen die Überweisung vor.
6) Sobald wir Ihre Überweisung erhalten haben, führen wir die Recherche für Sie durch.
7) Die Ergebnisse unserer Recherche werden Ihnen per Email mitgeteilt. Scans oder sonstige Dateien senden wir Ihnen entweder als Emailanhang mit, oder - bei großen Dateien - per "WeTransfer", einem für Sie kostenfreien Drittanbieter. Für Scans oder sonstige Digitalisate fallen keine weiteren Kosten an.
Gruppenführungen für Tourist:innen (bis maximal 15 Personen)
25 € pro Gruppe für eine 45minütige, multimediale Führung durch das Archiv
Gruppenführungen für Schulklassen (bis maximal 25 Kinder und Jugendliche)
15 € pro Gruppe für eine 45minütige, multimediale Führung durch das Archiv
Thematische Präsentationen in der Öffentlichkeit (außerhalb des Archivs/Instituts bzw. der HfK Bremen)
150 € für einen multimedialen, wissenschaftlich-fundierten Vortrag zu einem bestimmten Thema (ca. 30 Minuten);
100 € pro Stunde für eine themenbezogene Veranstaltung, für die wir Musik zusammenstellen und angemessen präsentieren (Moderation, eventuell PowerPoint) > Beispielhaftes Motto: "Das Thema Essen in der Populären Musik - Aus dem Archiv auf den (Platten-)Teller"
Sie haben eine Musik-Sammlung und möchten Sie in vertrauensvolle Hände geben? Die Gründe dafür können vielfältig sein: Platzmangel, Überdruss, ein Umzug steht an und Sie wollen Ballast abwerfen, oder Sie haben eine neue Liebe gefunden und haben keine Zeit mehr für Ihre Sammelleidenschaft. Wenden Sie sich gerne an uns. Gemeinsam wägen wir ab, ob wir die richtige Partnerinstitution für Sie sind.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass Sie uns Ihre Sammlung vererben. So können Sie sich an Ihrer Sammlung zu Lebzeiten erfreuen und sie für die Nachwelt sichern. Dafür müssten Sie uns lediglich als Institution in Ihr Testament eintragen und uns die Sammlung nach Ihrem Ableben überlassen.
Vielleicht sind Sie sogar selbst Erbe oder Erbin einer Sammlung und können nichts damit anfangen bzw. wissen nicht wohin damit? Sprechen oder schreiben Sie uns an! Unter Umständen ergänzt die Sammlung unsere Bestände und wir können sie übernehmen.
In jedem Falle steht fest, dass wir nichts abkaufen. An einer geschäftlichen Vereinbarung sind wir nicht interessiert. Wir nehmen ausschließlich geschenkte Sammlungen an. Im Gegenzug können wir Ihnen eine Spendenquittung anbieten, die sich steuerlich absetzen lässt.
Grundsätzlich integrieren wir die uns gespendeten oder vererbten Sammlungen in unsere Bestände, das heißt wir ordnen sie unseren separat aufgestellten Medien zu (Bücher zu Büchern, Zeitschriften zu Zeitschriften, CDs zu CDs etc.). Nur in Ausnahmefällen können/wollen wir die Sammlung als Einheit erhalten. Im Vordergrund steht für uns die Nutzbarmachung der überlassenen Sammlungen und die Einhaltung archivarischer Standards.
Der indischstämmige Perkussionist, Schlagzeuger und Sänger Trilok Gurtu lebt seit vielen Jahren in Hamburg. Sein musikalischer Lebensweg hat ihn jedoch um den gesamten Erdball geführt. Unzählige Kooperationen mit Künstler*innen wie Angelique Kidjo, Salif Keita, Neneh Cherry, John McLaughlin, Joe Zawinul, Pat Metheny, Dave Holland oder Jan Garbarek belegen seine stilistische Offenheit.
1988 veröffentlichte er seine Debüt-Platte „Usfret“ beim deutschen Label Creative Music Productions (CMP) Records. Hier definierte er erstmals seine Version von sog. World Music. Neben seiner Mutter Shobha Gurtu, einer bekannten Sängerin der klassischen indischen Musiktradition, wirken auch große Namen aus dem Jazzkontext mit, die sich ebenfalls mit regionalen Spielarten von World Music auseinandergesetzt haben: z.B. der Trompeter Don Cherry, der Gitarrist Ralph Towner oder der Bassist Jonas Hellborg.
Starken Einfluss auf die Platte hatte der aus Bremen stammende Produzent Walter Quintus, der die Aufnahmen musikalisch mitgestaltete. Das markante Plattencover bzw. Artwork verantwortete der Hamburger Graphikdesigner Ulf von Kanitz, der zum Haus-und-Hof-Graphiker des CMP-Labels avancierte. Bei CMP veröffentlichten viele (internationale) Jazzstars wie bspw. Joachim Kühn, Christof Lauer, Dave Liebman, Richie Beirach oder der Cream-Bassist Jack Bruce.
Manfred Miller: Um Blues und Grooove. Afroamerikanische Musik im 20. Jahrhundert, Dreieich: Heupferd Musik 2017.
Das Opus Magnum des 2021 verstorbenen Mitbegründers unserer Institution. Eine großangelegte Erzählung von den Ursprüngen und Entwicklungen der Populären Musik des vergangenen Jahrhunderts, in der afroamerikanische Protagonisten und der Blues im Zentrum stehen. Sozialgeschichtsschreibung, musikalische und vor allem textliche Analyse sind in dieser Publikation aufs Engste verknüpft.
Ulrich Duve: "Das war eine richtige Umwälzung. Ulrich Duve, Geschäftsführer Klaus-Kuhnke-Archiv, Bremen", in: Plattenkisten. Exkursionen in die Vinylkultur", hrsg. von Jörn Morisse & Felix Gebhard, Mainz: Ventil 2015, S. 153-161.
Der ehemalige und langjährige Leiter unseres Archivs berichtet über den Kontext unserer Institution und erzählt aus dem Nähkästchen, vor allem mit Bezug zur großen Plattensammlung. Die angesprochene Umwälzung im Titel seines Interview-Beitrags war die Sendung "Roll over Beethoven" der drei Archivgründer, welche "eins der ersten Rundfunkformate in Deutschland war, das nicht nur Popmusik abspielte, sondern mit Politik mischte und den sozialgeschichtlichen Hintergrund der Musik nicht ausklammerte". Geschmackvolle Fotos aus dem Archiv gibt's obendrauf.
1) Ulrich Duve: "Die Datenbank des Klaus-Kuhnke-Archivs - mehr als nur ein Bestandskatalog" (S. 107-114),
2) Peter Schulze: "Die Musik kommt aus der Steckdose, aber wie kommt sie da hinein? Physische Archive in Zeiten der Entmaterialisierung von Tonträgern und öffentlichen Budgets. Fragen über Fragen" (S. 115-122),
3) Nico Thom: "Aktuelle Prozesse der Kanonbildung in multimedialen Magazinen Populärer Musik" (S. 65-82),
alle drei Beiträge in: Populäre Musik und kulturelles Gedächtnis. Geschichtsschreibung - Archiv - Internet, hrsg. von Martin Pfleiderer, Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2011.
Der Archivgründer Peter Schulze erklärt in seinem Beitrag physische Musikarchive zum unverzichtbaren Back-up des Internets bzw. digitalen Zeitalters. Ulrich Duve stellt den Online-Katalog unseres Archivs vor und macht klar, dass er mehr kann als einzelne Titel ausspucken; man kann damit nämlich auch Diskographien erstellen. Nico Thom schildert die vielschichtigen, multimedialen Kanoniserungsprozesse von Musikmagazinen. Ganz nebenbei wird so das erste, historische Aufeinandertreffen der drei KKI-Mitglieder dokumentiert, die sich 2010 bei einer Tagung in Eisenach begegnet sind, aus der dieser Tagungsband hervorgegangen ist.
Ulrich Duve: "Von Johann Strauß bis zu den Sex Pistols. Das Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik", in: Im Zentrum: Musik. Die Hochschule für Künste Bremen in der Dechanatstraße, hrsg. von der Hochschule für Künste Bremen, Bremen: Verlag H.M. Hauschild 2006, S. 122-123.
Ulrich Duve liefert eine kompakte Darstellung unseres Archivs. Anlass für den Sammelband der HfK Bremen war der Neubau für den Fachbereich Musik im Zentrum der Stadt.
Manfred Miller & Peter Schulze (Hg.): Geschichte der Popmusik (Band 2). Die Radio Bremen Sendereihe roll over beethoven, Hambergen: Bear Family Records 1998.
Vielleicht das Herzstück unserer bisherigen Publikationsgeschichte. 1998 veröffentlichten die beiden verbliebenen Autoren - Klaus Kuhnke war zwischenzeitlich verstorben - die Sendemanuskripte des zweiten Teils der legendären Sendereihe "Roll over Beethoven", die in den achtziger Jahren produziert und ausgestrahlt worden ist. Durch die Kooperation mit Richard Weize bzw. Bear Family Records entstand eine aufwändig gestaltete und mit 52 CDs bestückte Box, die Ende der neunziger Jahre für sagenhafte 1.000 Mark zum Verkauf angeboten wurde. Die Nachfrage war jedenfalls da. Bis heute ist es ein begehrtes Sammler:innenstück, das quasi nebenbei Geschichte geschrieben hat - und zwar im doppelten Wortsinne.
DiscoGraphie, Heft 1-6 (1982-1985), hrsg. von Klaus Kuhnke & dem Archiv für Populäre Musik in Bremen.
Quasi in Eigenregie hat Klaus Kuhnke über drei Jahre hinweg eine kleine Sammlung von Diskographien publiziert. Jedes Heft (bzw. jede Monographie, da mit ISBN-Nummer versehen) hat einen Umfang von 48 Seiten. Kuhnke listet, wie für Diskographien üblich, Tonträger auf und liefert wichtige Informationen zu Plattenlabeln, Erscheinungsdaten, Matrizennummern etc. Auch etwas Kontextinformationen zu einzelnen Künstler:innen bzw. Bands werden von ihm mitgeliefert. Sogar Fotos und Graphiken finden sich in den Heften. Hier und da ist von einer sogenannten "Deutschen National-Discographie" die Rede... eine Idee, die den Archivgründern schon einige Zeit vorschwebte, die letztlich aber nur ansatzweise in die Tat umgesetzt werden konnte - unter anderem wegen des Todes von Klaus Kuhnke wenige Jahre später.
Anschläge. Zeitschrift des Archivs für Populäre Musik in Bremen, 7 Hefte (1978-1981).
Mit einer hauseigenen Zeitschrift, die im Zeitraum von vier Jahren sieben Ausgaben hervorbrachte (davon schon vier Ausgaben im ersten Jahr!), verwirklichten die drei Archivgründer ein ambitioniertes Publikationsprojekt. Dabei traten sie selbst als Redakteure und Autoren auf, neben weiteren Mitstreiter:innen. Es wurden größere und kleinere Beiträge, Interviews, Textanalysen, Platten- und Bücher-Rezensionen sowie Discographien und Bibliographien veröffentlicht, zum Teil bebildert. Ein historisches Zeugnis für politisch-bewegte und in der Sache engagierte Musikpublizistik auf der Grenze von Journalismus und Wissenschaft.
Klaus Kuhnke, Manfred Miller & Peter Schulze: Geschichte der Pop-Musik, Band 1 (bis 1947), Lilienthal/Bremen: Eres Edition & Archiv für Populäre Musik 1976.
Es handelt sich um die überarbeitete Neuauflage des bereits publizierten ersten Teils der Radiosendereihe "Roll over Beethoven", welcher sich inhaltlich mit Populärer Musik bis 1947 auseinandersetzte. Die erste Auflage war beim gleichen Verlag noch als lose Blattsammlung erschienen. Hier nun wählte man das Buchformat.
Bukka White: "Country Blues. Sparkasse in Concert", Bremen: Archiv für Populäre Musik 1975.
Die drei Archivgründer haben neben Zeitschriften und Büchern auch Platten herausgebracht; genau genommen zwei. Dies ist die erste Platte aus dem Gründungsjahr des Archivs. Sie präsentiert den US-amerikanischen Sänger/Gitarristen Bukka White und dessen traditionellen Mississippi-Blues. Der Musiker ist zu diesem Zeitpunkt hochbetagt und bereits mehrfach totgesagt worden (im wahrsten Sinne des Wortes!). Diese Aufnahme ist der Mitschnitt eines Konzertes in Bremen, das von der Bremer Sparkasse finanziert und in Zusammenarbeit mit Radio Bremen aufgezeichnet wurde. Peter Schulze fungierte als Aufnahmeleiter.
Wilfried Grimpe, Klaus Kuhnke, Hartmut Lück, Manfred Miller & Peter Schulze: Geschichte der Populären Musik. Band 1: Bis zum 19. Jahrhundert, Mit 48 Tonbeispielen, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 1974.
Ein Kuriosum, diese Publikation. Mit einem enormen Entwicklungsaufwand sollte mit diesem Band eine auf sechs Bände angelegte Buchreihe entstehen, die auf ein neues Format setzte, nämlich das sogenannte "Phonobuch". Neben Text und Bilder sollte sich nun eine "dritte Dimension" gesellen, und zwar die Töne bzw. der Klang. Dafür wurde eigens ein kleines Gerät in Japan entwickelt, das es ermöglichte, die ins Buch integrierten Schallfolien abzuspielen. Man konnte das Gerät einfach auf die jeweilige Schallfolie aufsetzen und loshören. Eigentlich eine tolle Idee, nur leider viel zu teuer in der Produktion. Deshalb stellte der Verlag die Herstellung schon kurz nach dem Druck der ersten Exemplare ein, obwohl er diese bei der Frankfurter Buchmesse noch mit viel Pomp präsentiert hatte. Im Grunde hat dieses (Phono-)Buch nie den Buchmarkt erreicht, sodass die wenigen Exemplare, die es gibt, zu Raritäten geworden sind.
Klaus Kuhnke, Hartmut Lück, Manfred Miller, Tom Schroeder & Peter Schulze: Roll over Beethoven. Zur Geschichte der Populären Musik, Teil 1, Lilienthal/Bremen: Edition Eres 1973.
Die erste Publikation, an der - neben weiteren Personen - alle drei Archivgründer (Kuhnke, Miller & Schulze) mitwirkten. Sie basierte auf der Sendereihe "Roll over Beethoven" bei Radio Bremen (später auch beim NDR und WDR). Aufgrund des Erfolgs der Radiosendung, die ab 1973 ausgestrahlt wurde, entstand schon im gleichen Jahr eine lose Blattsammlung mit Sendemanuskripten, die von den Hörer:innen bei der Sendestation bestellt werden konnte.
Vier erfahrene (Teilzeit-)Mitarbeiter bilden das Kern-Team des Instituts
Nico Thom
Institutsleitung
Nico Thom (*1978 in Altenburg/Thüringen) studierte Musikwissenschaft, Philosophie, Wissenschaftsmanagement und Hochschuldidaktik an den Universitäten in Leipzig, Halle/Saale, Jena, Oldenburg sowie Hamburg. Er forschte und lehrte an den Universitäten in Leipzig und Klagenfurt (Österreich) sowie an den Kunst- und Musikhochschulen in Weimar, Rostock, Lübeck und Hannover. Darüber hinaus hat er eine Zeit lang im Eisenacher Lippmann+Rau-Musikarchiv gewirkt, einem international ausgerichteten Stiftungsarchiv für Jazz und Populäre Musik. Zudem war er viele Jahre für das deutschlandweite Netzwerk Musikhochschulen tätig, das sich den Themen Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung verschrieben hat. Seit 1. Januar 2022 ist er Leiter des Klaus-Kuhnke-Instituts für Populäre Musik an der Hochschule für Künste Bremen (in Vollzeit). Neben seinen Aktivitäten in der Forschung und Lehre sowie im Wissenschafts- und Archivmanagement agiert er als Jazzmusiker.
Mehr Infos: https://www.nico-thom.info
Andreas Herrmann
Verantwortlicher für musikbezogene Fachzeitschriften & Magazine sowie Musiktechnologie
Andreas Herrmann (*1958 in Bassum/Niedersachsen) hat an der Universität Bremen ein Lehramtsstudium im Fach Musik (Sek II) absolviert und anschließend viele Jahre als Lehrer an einem Bremer Gymnasium gearbeitet sowie als Mitarbeiter des Bremer Landesinstituts für Schule (LIS). Ab Mitte der achtziger Jahre beschäftigt er sich intensiv mit Musiktechnologie bzw. computergestützter Musikproduktion. Seit 2017 ist er Lehrkraft für besondere Aufgaben im Bereich Schulpraktisches Instrumentalspiel (Klavier & Gitarre) an der Hochschule für Künste Bremen sowie Mitarbeiter in Teilzeit am Klaus-Kuhnke-Institut, wo er die Zeitschriften- und Magazin-Erfassung verantwortet.
Mehr Infos: https://www.hfk2020.de/de/personen/lehrende/andreas_herrmann.php
André Feldhaus
Verantwortlicher für musikbezogene Fach- & Sachbücher sowie Filmmusik
André Feldhaus (*1975 in Münster/Nordrhein-Westfalen) studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft sowie Germanistik und Anglistik an den Universitäten in Bochum, Liverpool und Bremen. Klassische Musikausbildung am Klavier und Teilnahme an Kompositionswettbewerben und -lehrgängen. Gründungsmitglied einer Punkband mit anschließenden Veröffentlichungen und Touren. Parallel dazu erste Erfahrungen im Bereich der Klang- und Tongestaltung für Film, Fernsehen und Theater. Er arbeitet seit Ende der neunziger Jahre als freischaffender Film-, Fernseh- und Theaterkomponist sowie als Teilzeit-Mitarbeiter des Klaus-Kuhnke-Archivs/-Instituts, wo er für die Erfassung von Fach- und Sachbüchern zuständig ist und die Filmmusik-Sammlung betreut.
Mehr Infos: http://www.andrefeldhaus.de
Till Neurath
Verantwortlicher für Tonträger sowie den Verkauf von Doubletten aller Art
Till Neurath (*1963 in Dortmund/Nordrhein-Westfalen) hat zeitweilig Betriebswirtschaftslehre an der Universität in Dortmund sowie Mathematik an der Bremer Universität studiert. Später machte er noch eine Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI) - Ausbildungsort war das Klaus-Kuhnke-Archiv. In den achtziger Jahren war er aktiv in der Dortmunder und Bremer Punk-Szene als Inhaber eines D.I.Y.-Mailorders sowie mehrerer Plattenlabels. Seit Anfang der zweitausender Jahre betreibt er einen Handel für Musik und Unterhaltungsmedien im Internet. Als Teilzeit-Mitarbeiter ist er seit Mitte der neunziger Jahre für das Klaus-Kuhnke-Archiv/-Institut tätig, wo er sich um die Erfassung und Pflege der Tonträger kümmert sowie den Verkauf von Doubletten.
Drei arrivierte Gesellschafter und das engagierte Rektorat der HfK Bremen unterstützen das Institut
Peter Schulze
Spiritus Rector des Archivs/Instituts sowie renommierter Rundfunkjournalist, Festival- & Konzerthausleiter
Peter Schulze (*1947 in Bremen) studierte zunächst Tonmeister und Komposition an der Berliner Musikhochschule, bevor er ab 1970 als Jazz- und Popredakteur für Radio Bremen tätig wurde (bis 1998). Drei Jahre lang arbeitete er dann als Musikchef des Kulturprogramms von Radio Bremen (bis 2001). Von 2003 bis 2007 war er Künstlerischer Leiter des JazzFests Berlin, gehörte bis 2010 dem Vorstand des Europe Jazz Network an und ist seit 2005 künstlerischer Leiter der Messe »jazzahead!« in Bremen (gemeinsam mit Prof. Ulrich Beckerhoff). Er setzte sich für den Erhalt des alten Sendesaals von Radio Bremen ein und ist seit 2009 Vorsitzender des Vereins der Freunde des Sendesaales bzw. Leiter des dort stattfindenden Konzertbetriebs. Beim dazugehörigen Label bremen radio hall records ist er der Fachmann für Aufnahmen im Bereich Jazz, Singer-Songwriter und Worldmusic. Zudem ist er Mitbegründer des Bremer Klaus-Kuhnke-Archivs/-Instituts (ursprünglich Archiv für Populäre Musik) und seit Jahrzehnten dessen Spiritus Rector. Peter Schulze ist darüber hinaus Mitherausgeber von diversen Publikationen zur Geschichte der Populären Musik.
Mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Schulze_(Musikjournalist)
Richard Weize
Vielfach ausgezeichneter Gründer & Leiter namhafter Musiklabels sowie Autor
Bereits im Teenageralter begann Richard Weize (*1945 in Bad Gandersheim/Niedersachsen) damit, US-amerikanische Rock'n'Roll- und Country-Platten zu importieren und einen semiprofessionellen Musikhandel aufzubauen. Nichtsdestotrotz versuchte er sich erst einmal als Schlosser in einer Eisengießerei, dann als Dekorateur und schließlich sogar als Weinhändler in Großbritannien. Anfang der siebziger Jahre gründete er das Label Folk Variety Records, 1975 dann das legendäre Label Bear Family Records (mit Sitz nahe Bremen), das er bis 2016 leitete. Mit Bear Family Records spezialisierte er sich auf qualitativ hochwertige Reissues von Klassikern der US-amerikanischen und britischen Popular Music (Country, Rock'n'Roll, Blues, Rhythm'n'Blues, Folk, Swing etc.). Aber auch Wiederveröffentlichungen von deutschsprachiger Liedermacher-, Kabarett-, Tanz- und Schlagermusik zählen zum Repertoire des Labels ebenso wie eigene Produktionen. Richard Weize betätigte sich außerdem als Autor von Büchern über Populäre Musik bzw. Labels. Mit vielen Preisen wurde er für seine jahrzehntewährende Arbeit geehrt, zuletzt 2021 mit dem Bundesverdienstkreuz. Auch nach dem Verkauf von Bear Family Records betätigt er sich weiterhin als Plattenlabelbetreiber (... and more bears, Richard Weize Archives). Seit dem Tod von Klaus Kuhnke, Ende der achtziger Jahre, ist er Mitgesellschafter des Klaus-Kuhnke-Archivs/-Instituts.
Mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Weize
Ulrich Duve
Ehemaliger Leiter des Klaus-Kuhnke-Archivs, Lehrbeauftragter & Vorsitzender einer IASA-Ländergruppe
Ulrich Duve (*1955 in Herzberg am Harz/Niedersachsen) absolvierte ein Studium für Lehramt an Grund- und Hauptschulen mit Hauptfach Musik an der Pädagogischen Hochschule Niedersachsen in Braunschweig und Lüneburg sowie ein Referendariat an einer Schule in Oyten (bei Bremen). Nebenher arbeitete er als Tour-Roadie und Konzertorganisator für diverse Künstler*innen bzw. Bands und betätigte sich selbst als Musiker. Ab 1985 war er Mitarbeiter des Klaus-Kuhnke-Archivs, seit 1991 dessen geschäftsführender Leiter. Von 2002 an wirkte er als Lehrbeauftragter für Jazzgeschichte an der Hochschule für Künste Bremen. Bevor er Ende 2021 in den Ruhestand ging, war er zudem 1. Vorsitzender der Ländergruppe Deutschland-Schweiz innerhalb der IASA (International Association of Sound and Audiovisual Archives). Seit 2022 ist er (designierter) Mitgesellschafter des Klaus-Kuhnke-Instituts.
Rektorat der Hochschule für Künste Bremen
Rektor, Konrektorinnen & Kanzlerin
Prof. Roland Lambrette (Rektor)
Prof. Dr. Andrea Sick (Konrektorin für Forschung, künstlerische Entwicklungsvorhaben und Internationales)
Prof. Mechthild Karkow (Konrektorin für Studium und Lehre)
Dr. Antje Stephan (Kanzlerin)
Mehr Infos: https://www.hfk-bremen.de/t/verwaltung/n/rektorat
Drei verdienstvolle Rundfunkjournalisten und Pioniere der deutschsprachigen Popmusik-Forschung
gründeten 1975 das "Archiv für Populäre Musik" in Bremen
Klaus Kuhnke (1944-1988)
Rundfunkjournalist, passionierter Volksliedforscher, kritischer Geist & Namensgeber des Instituts
Klaus Kuhnke (*1944 in Rerik/Mecklenburg-Vorpommern) wuchs in Hamburg auf und studierte an der dortigen Universität Germanistik und Philosophie. Ab 1969 arbeitete er als Herausgeber (u.a. „Die alten bösen Lieder – Lieder und Gedichte der Revolution von 1848“) sowie als Rundfunk- und Fernsehjournalist. Er war Redakteur und Autor der Zeitschrift „Kunst und Gesellschaft“ sowie Mitautor der über 100-teiligen Radiosendereihe „Roll Over Beethoven“ (Radio Bremen/NDR/WDR) und der 10-teiligen Fernsehreihe „Rock’n’Roll Music“ (NDR). Gemeinsam mit Manfred Miller und Peter Schulze gründete er 1975 das "Archiv für Populäre Musik" in Bremen, dem er viel Zeit und Energie widmete und das zu einem wichtigen Teil seines kurzen Lebens wurde. 1988 starb Klaus Kuhnke bei einem tragischen Badeunfall auf den Kanarischen Inseln. Er ertrank, sein Leichnam wurde jedoch nie gefunden. Nach seinem Tod wurde das Archiv ihm zu Ehren umbenannt in "Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik". Er war einer der klügsten und scharfsinnigsten Denker auf dem Gebiet der Populären Musik. Geschwätzigkeit, musikalisch wie journalistisch, war ihm zuwider. Dummheit bei Musikschaffenden sowie in Radio- und TV-Musikprogrammen stellte er unerbittlich bloß. Bisweilen wirkte er auf einige Zeitgenoss:innen etwas spröde und unnahbar. Seine Meinungsstärke war legendär.
Manfred Miller (1943-2021)
Rundfunkjournalist, Free-Jazz-Förderer, Blues-Experte und Festivalorganisator
Manfred Miller (*1943 in Reichenberg/ehemals Nordböhmen, heute Tschechien) begann ein Studium der Philosophie, Musikwissenschaft und Soziologie, das er jedoch nicht beendete. Stattdessen arbeitete er ab 1962 für Hörfunk und Fernsehen und berichtete über Populäre Musik, vor allem über Jazz und Blues. Erst war er für die Deutsche Welle tätig, dann als Leiter der Jazzredaktion bei Radio Bremen von 1968 bis 1970 in verantwortlicher Funktion. In dieser Zeit wirkte er auch als Produzent bei historischen Plattenaufnahmen mit, bspw. bei den ersten beiden Alben des Free-Jazz-Saxophonisten Peter Brötzmann. Nach einer zehnjährigen Phase als freischaffender Mitarbeiter für Radiosender und Fernsehstationen war er von 1981 bis 1999 als Kulturredakteur im Regionalstudio Mainz des SWF bzw. SWR. Anerkennung als fachkundiger Musikjournalist hatte er sich jedoch schon früher erworben, vor allem in den 1970er Jahren. So wirkte er bspw. an der 13teiligen TV-Reihe „Sympathy for the Devil“ mit, die beim NDR-Fernsehen erstausgestrahlt wurde, oder gestaltete zusammen mit Klaus Kuhnke und Peter Schulze die überaus erfolgreichen Sendereihe "Roll over Beethoven" für Radio Bremen. Späterhin widmete sich Manfred Miller verstärkt der Bluesmusik, insbesondere ihren Texten sowie dem historischen Kontext. Er hatte eine eigene Radiosendung mit dem Titel "Bluestime" beim SWF 2, schrieb zahlreiche Liner Notes für Bluesalben, bspw. von Willie Dixon, J.B. Lenoir oder Leadbelly, und war Mitbegründer des Lahnsteiner Bluesfestivals sowie dessen langjähriger Moderator. Manfred Millers Opus magnum war die 2017 erschienene Monographie unter dem Titel "Um Blues und Groove. Afroamerikanische Musik im 20. Jahrhundert". 2021 erlag er einem Krebsleiden.
Mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Miller
Peter Schulze
Spiritus Rector des Archivs/Instituts sowie renommierter Rundfunkjournalist, Festival- & Konzerthausleiter
Peter Schulze (*1947 in Bremen) studierte zunächst Tonmeister und Komposition an der Berliner Musikhochschule, bevor er ab 1970 als Jazz- und Popredakteur für Radio Bremen tätig wurde (bis 1998). Drei Jahre lang arbeitete er dann als Musikchef des Kulturprogramms von Radio Bremen (bis 2001). Von 2003 bis 2007 war er Künstlerischer Leiter des JazzFests Berlin, gehörte bis 2010 dem Vorstand des Europe Jazz Network an und ist seit 2005 künstlerischer Leiter der Messe »jazzahead!« in Bremen (gemeinsam mit Prof. Ulrich Beckerhoff). Er setzte sich für den Erhalt des alten Sendesaals von Radio Bremen ein und ist seit 2009 Vorsitzender des Vereins der Freunde des Sendesaales bzw. Leiter des dort stattfindenden Konzertbetriebs. Beim dazugehörigen Label bremen radio hall records ist er der Fachmann für Aufnahmen im Bereich Jazz, Singer-Songwriter und Worldmusic. Zudem ist er Mitbegründer des Bremer Klaus-Kuhnke-Archivs/-Instituts (ursprünglich Archiv für Populäre Musik) und seit Jahrzehnten dessen Spiritus Rector. Peter Schulze ist darüber hinaus Mitherausgeber von diversen Publikationen zur Geschichte der Populären Musik.
Mehr Infos: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Schulze_(Musikjournalist)
Interesse an einem Praktikum? Dann bewerben Sie sich einfach mit einer formlosen Email oder rufen Sie uns an.
Gerne bieten wir Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMIs), die sich in Ausbildung befinden, einen Praktikumsplatz. Aber auch musikaffine Studierende aller Fachrichtungen können ein Praktikum bei uns absolvieren (mindestens 3 Wochen, z.B. in der vorlesungsfreien Zeit). Besonders freuen wir uns über weibliche Verstärkung für unser Team, selbstverständlich auch über Personen, die sich keinem bestimmten Geschlecht zuordnen möchten. Ihre sexuelle Orientierung ist uns grundsätzlich egal, ebenso wie Ihr sozialer, nationaler, ethnischer oder religiöser Background.
Schüler:innen bitten wir, von einer Bewerbung auf eine Praktikumsstelle abzusehen, da unsere Erfahrungen gezeigt haben, dass der Einarbeitungsaufwand und der zu erwartende Nutzen für das KKI in keinem guten Verhältnis zueinander stehen. Wir bitten um Verständnis.
Erstes Funkhaus von Radio Bremen
Mit dieser Rundfunkanstalt hat es gewissermaßen angefangen. Zwar hatte es schon ab 1924 den "Sender Bremen" gegeben, aber erst nach Kriegsende im Jahr 1945 wurde "Radio Bremen" von der US-amerikanischen Besatzungstruppe bzw. Militärregierung gegründet. Seit 1950 gehört Radio Bremen zu den ARD-Rundfunkanstalten und ist somit ein öffentlich-rechtlicher Sender. Die ersten Jahre wurde ein reines Radioprogramm ausgestrahlt, in den frühen 1960er Jahren kam das Fernsehprogramm hinzu. Sukzessive entstanden mehrere Hörfunkprogramme (Radio Bremen 1, 2, 3 und 4), die sich in unterschiedlicher Gewichtung der Populären Musik zuwandten.
Anfangs spielte Jazzmusik eine relativ große Rolle, dann öffnete man sich mehr und mehr der Blues-, Folk- und vor allem der Rock-Musik (inkl. Rock'n'Roll und Beat). In diesem Kontext formierte sich Mitte der 1960er Jahre eine Gruppe junger Rundfunkjournalist:innen, die anfingen, sich verstärkt mit aktueller Populärer Musik und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen. Das Fernsehprogramm von Radio Bremen startete 1965 die Sendung "Beat-Club", die erste Musik-TV-Sendung im deutschsprachigen Fernsehen, welche speziell für junge Leute produziert wurde. Sie entwickelte sich schnell zu einem großen Publikumserfolg und prägte eine ganze Generation.
Mehr Infos: https://www.radiobremen.de
Der ursprüngliche Standort am Ostertorsteinweg 3 in Bremen
Klaus Kuhnke, Manfred Miller und Peter Schulze, drei junge Rundfunkjournalisten bzw. Jazz- und Popredakteure in ihren Zwanzigern, waren seit Ende der 1960er bzw. Anfang der 1970er Jahre bei Radio Bremen tätig. Regelmäßig standen sie vor dem Problem, nicht genügend Informationen zur Verfügung zu haben zu eigentlich populären Künstler:innen und Bands aus der Vergangenheit und Gegenwart. Der Popmusik-Journalismus steckte noch in den Kinderschuhen und die akademische Musikforschung zeigte keinerlei Interesse an historischer, geschweige denn aktueller Populärer Musik. In universitären Disziplinien wie der Musikwissenschaft, Musiktheorie oder Musikpädagogik galt Popmusik zu jener Zeit noch als wertloses Teufelszeug. Stattdessen beschäftigte sich die etablierte Musikforschung fast ausschließlich mit der Tradition der klassischen europäischen Kunstmusik.
Diesem Zustand wollten die drei jungen Männer etwas entgegensetzen. Sie waren der festen Überzeugung, dass es sich lohne, Materialien zur Geschichte und Gegenwart Populärer Musik zu sammeln und zu archivieren. Sie legten ihre privaten Musiksammlungen zusammen und begannen damit, gezielt die Lücken in ihrer gemeinsamen Sammlung zu füllen. Als Mitarbeiter des Rundfunks wurden sie regelmäßig von Plattenfirmen mit den neuesten Tonträgern bestückt, wodurch sich schon in kurzer Zeit viel relevantes Material angesammelt hatte. Also mieteten sie die Wohnung über ihrer Wohngemeinschaft für immerhin 500 Mark pro Monat und bauten sich dort ihr Archiv auf, dass sie mitunter anderen Interessierten zur Verfügung stellten. 1975 gingen sie unter dem Namen "Archiv für Populäre Musik" an die Öffentlichkeit und stießen auf reges Interesse, auch vonseiten der Presse. Als Rechtsform für das Archiv wählten sie die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH).
Mitte der 1980er Jahre konnten erstmals Archiv-Mitarbeiter angestellt werden, die über eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme der Stadt finanziert wurden. Im Zeitraum von vier Jahren (1985-1989) gaben zeitweilig bis zu vier Personen gleichzeitig Daten in die eigens entwickelte Datenbank ein. Auf diese Weise konnten große Teile der damaligen Bestände mithilfe von EDV-Technik erfasst werden. Einer der Mitarbeiter aus dieser Zeit, genauer gesagt Ulrich Duve, wurde späterhin Leiter des Klaus-Kuhnke-Archivs für Populäre Musik.
Richard Weize im (Geschäfts-)Keller seines Altbremer Hauses in der Goethestrasse
Mit dem Mailorder-Service und Plattenlabel Bear Family Records, das von Richard Weize gegründet und 40 Jahre lang geleitet wurde, ist das Klaus-Kuhnke-Archiv bzw. -Institut von Anfang an eng verbunden gewesen. Weize startete sein Unternehmen ebenfalls 1975. Erster Firmensitz war damals Harmenhausen (nahe Bremen), doch schon nach kurzer Zeit zog Weize mit Firma und Familie nach Bremen in die Goethestrasse. Das Altbremer Haus wurde aber bald zu eng für den aufstrebenden Geschäftsmann/Idealisten und seine zahlreichen Aktivitäten, und so wechselte er innerhalb Bremens in die Eduard-Grunow-Strasse. 1986 erfolgte schließlich der Umzug nach Vollersode, 40km nördlich von Bremen. Nach dem Verkauf des Unternehmens (durch Richard Weize) im Jahr 2016 hat Bear Family Records seinen Sitz heute in Holste-Oldendorf.
Zwischen Bear Family Records und dem KKI gab und gibt es einen kontinuierlichen fachlichen und sachlichen Austausch. Anfangs nutzte man sogar teilweise dieselbe Infrastruktur. Noch heute bestückt Bear Family Records - mittlerweile ein weltweit geschätztes und mit Preisen dekoriertes Unternehmen - unser Archiv mit den neuesten Veröffentlichungen. Richard Weize nimmt seit 1988, dem Todesjahr von Klaus Kuhnke, dessen Rolle als KKA/I-Mitgesellschafter ein und unterstützt uns seither mit seinem Know-How und Netzwerk.
Mehr Infos: https://www.bear-family.de sowie https://andmorebears.com
Das Gebäude des Fachbereichs Musik der HfK Bremen in der Dechanatstrasse 13-15
Seit 1988 existiert die Hochschule für Künste Bremen im wissenschaftlichen Rang einer künstlerischen Hochschule. Ihre Wurzeln reichen jedoch zurück bis in 19. Jahrhundert. Wichtiger Ausgangspunkt war 1873 die Gründung der »Entwurfsklasse des Gewerbemuseums«, die in Bremen in der Hochphase des Historismus aus der Taufe gehoben wurde. Nur fünf Jahre später wurde auch die professionelle Musikausbildung in Bremen etabliert, zunächst noch im privaten Rahmen, ab 1893 als »Conservatorium der Musik«. Beide Institutionen entwickelten sich in den folgenden Jahrzehnten unabhängig voneinander. Die 20er Jahre sahen eine »Kunstgewerbeschule« (1922), später eine „Nordische Kunsthochschule (1933) sowie eine »Städtische Singschule« (1935) und eine »Nordische Musikhochschule« (1942).Nach dem Krieg firmierten die Ausbildungsstätten als »Staatliche Kunstschule« (1946) und „Hochschule für Gestaltung« (1970) sowie als »Bremer Musikschule« (1948) und »Konservatorium« (1965), bis 1979 mit der »Hochschule für gestaltende Kunst und Musik« der Zusammenschluss erfolgte.
Die Struktur der heutigen Hochschule wuchs seit den 1970er Jahren durch den Zusammenschluss von bislang eigenständigen Institutionen und mündete 1988 in die heutige Hochschule für Künste mit ihren beiden Fachbereichen 1) Musik sowie 2) Kunst und Design. 1993 wurde mit dem Ziel einer starken Profilierung der Bremer Musikausbildung die bis dahin private »Akademie für Alte Musik« der HfK angegliedert. Zwei Jahre zuvor (1991) war bereits das Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik in die noch relativ junge HfK Bremen integriert worden.
Mehr Infos: https://www.hfk2020.de
Ulrich Duve, der ehemalige Leiter des Klaus-Kuhnke-Archivs, vor der Vinylsammlung im Jahr 2014
Bei Gründung der HfK Bremen wurde seitens der zuständigen senatorischen Behörde angeregt, auch ein Studienangebot für den Bereich Populäre Musik aufzubauen. Zu diesem Zeitpunkt glich diese Aufforderung noch einem Sakrileg und so übte sich der neuformierte Fachbereich Musik vorerst in Ignoranz. Um der wenig geschätzten Populären Musik gewissermaßen ein Hintertürchen zu öffnen, lancierte ein findiger Senatsrat bzw. Hauptabteilungsleiter Wissenschaft im Jahr 1991 den Umzug des "Archivs für Populäre Musik" - das seit dem Tod von Klaus Kuhnke (1988) in "Klaus-Kuhnke-Archiv für Populäre Musik" umbenannt worden war - in die Kellerräumlichkeiten der HfK in der Dechanatstrasse 13-15, wo der Fachbereich Musik angesiedelt war und ist. 1992 wurde das KKA vom Bremer Senator für Bildung und Wissenschaft dann offiziell zum eigenständigen (An-)Institut der Hochschule ernannt.
In den 1990er Jahren gab es zaghafte Versuche von einigen Lehrbeauftragten, Populäre Musik - oder wenigstens Jazz - im Lehrbetrieb der HfK zu verankern, allerdings mit mäßigem Erfolg. Erst um die Jahrtausendwende wurde damit begonnen, einen genuinen Studiengang für Jazz und jazzverwandte Musik aufzubauen. Hierbei spielte das KKA eine gewisse Rolle, da die notwendigen Lehranteile zur Jazzgeschichte von der Archivleitung (Peter Schulze & Ulrich Duve) beigesteuert werden konnten. Außerdem hatten alle Lehrenden und Studierenden des Jazzstudiengangs von Anfang an die Möglichkeit, auf die Bestände des Archivs zuzugreifen, das - unter anderem - unzählige Materialien zur Jazzgeschichte bereithält.
Neben den hausinternen Mitarbeiter:innen und Studierenden der HfK wurde das KKA weiterhin von externen Interessent:innen genutzt, das heißt von professionellen Musiker:innen und Musikforscher:innen, aber auch von Studierenden anderer Fachrichtungen (aus dem In- und Ausland). Darüber hinaus gab es stets sporadische Besuche von Musikliebhaber:innen bzw. Sammler:innen, Musikjournalist:innen und (touristischen) Laien aus Bremen, der Umgebung sowie dem gesamten deutschsprachigen Raum. Einige davon wurden sogar zu Stammgästen.
Ulrich Duve war 1991 Leiter des Archivs geworden. Er versuchte - mit den überschaubaren Mitteln, die damals zur Verfügung standen -, weitere Mitarbeiter:innen zu gewinnen. Seit 1997 arbeitet Till Neurath in Teilzeit mit, seit 1999 André Feldhaus, ebenfalls auf Teilzeit-Basis. Gleiches gilt für Andreas Herrmann, der viele Jahre später (2017) dazukam. Zwischenzeitlich gab es eine Menge an freiwilligen Helfer:innen und Praktikant:innen.
Unterdessen wuchsen die Sammlungsbestände kontinuierlich an und das Archiv erreichte fast seine Kapazitätsgrenze, sodass es immer mal wieder Anläufe gab, eine neue Heimstätte für das KKA zu suchen. Letztlich haben wir uns jedoch für die HfK Bremen (bzw. den Fachbereich Musik in der Dechanatstrasse) als Standort entschieden, einfach weil die Vorteile überwiegen. In jüngster Zeit ist ein Außenlager angemietet worden, um die permanenten Neuzugänge unterbringen zu können.
Der Musikwissenschaftler und Wissenschaftsmanager Nico Thom entwickelt seit Anfang 2022 das Archiv weiter und hat mit dem Ausbau zum Forschungsinstitut begonnen
Im Januar 2022 erfolgte ein Generationenwechsel im KKA. Ulrich Duve, der dreißig Jahre lang die Geschicke des Archivs geleitet und zuvor bereits fünf Jahre als Mitarbeiter des Archivs gewirkt hatte, ging in den wohlverdienten Ruhestand (und wurde zum designierten Mitgesellschafter). Sein Nachfolger wurde der Musikwissenschaftler und Wissenschaftsmanager Nico Thom. Gemeinsam mit Ulrich Duve und dem Gesellschafter:innen-Gremium um Peter Schulze entstand die Vision, das Archiv auf breitere Füße zu stellen, proaktiv die eigenen Bestände zu erforschen und sich an den transnationalen Debatten der Popular Music & Jazz Studies zu beteiligen. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Umbenennung in "Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik - Archiv & Forschungsstätte an der Hochschule für Künste Bremen". Mit dieser partiellen Namensänderung wurde erst einmal nur nach außen kenntlich gemacht, dass das Archiv bereits seit dreißig Jahren ein Institut der HfK Bremen ist, was zu diesem Zeitpunkt die Wenigsten wussten.
Als Institut mit der Rechtsform einer gGmbH haben wir gewisse Rechte und Pflichten. Neben der andauernden Pflege und EDV-gestützten Erfassung der Archivbestände ist die sukzessive Digitaliserung derselben ein notwendiger Prozess für ihren langfristigen Erhalt. Zugleich werden die Artefakte auf diese Weise zugänglicher für Nutzer:innen des Archivs und können in vielfältiger Weise aufbereitet werden. Mit der neuen Website, die am 13. Mai 2022 online gegangen ist, können die Aktivitäten des Archivs bzw. Instituts fortan noch transparenter gemacht werden. Geplant sind der Aufbau eines KKI-Onlinemagazins namens "S[æ]itenanschläge" sowie Forschungsprojekte - zum Teil durch Drittmittel finanziert - zu selbstgesetzten Themen, deren Ergebnisse durch Vorträge, Tagungen, Interview-Konzerte, Ausstellungen und diverse Publikationsformen öffentlich gemacht werden sollen.
Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik
Hochschule für Künste Bremen
Dechanatstrasse 13-15
28195 Bremen
Deutschland
+49-(0)421-9595-1700
kontakt@klaus-kuhnke-institut.de
https://klaus-kuhnke-institut.de
Montag bis Freitag,
jeweils 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr
Um Voranmeldung - per Email oder telefonisch - wird gebeten!
Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik
Norddeutsche Landesbank (Nord/LB)
IBAN: DE49 2905 0000 1042 6600 15
BIC-/SWIFT-Code: BRLADE22XXX
Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik (gGmbH)
Archiv & Forschungsstätte an der Hochschule für Künste Bremen
Dechanatstrasse 13-15
28195 Bremen
Deutschland
Institutsleiter: Nico Thom
Geschäftsführer: Peter Schulze
Registergericht: Amtsgericht Bremen
Handelsregister: HRB 6030
Website-Programmierung & -Administration: Nico Thom
Die meisten Fotos auf dieser Website stammen von der Bremer Fotografin Linda Tessarek (https://licht-gestalten.net).
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Mit der folgenden Datenschutzerklärung möchten wir Sie darüber aufklären, welche Arten Ihrer personenbezogenen Daten (nachfolgend auch kurz als "Daten“ bezeichnet) wir zu welchen Zwecken und in welchem Umfang verarbeiten. Die Datenschutzerklärung gilt für alle von uns durchgeführten Verarbeitungen personenbezogener Daten, sowohl im Rahmen der Erbringung unserer Leistungen als auch insbesondere auf unseren Webseiten, in mobilen Applikationen sowie innerhalb externer Onlinepräsenzen, wie z.B. unserer Social-Media-Profile (nachfolgend zusammenfassend bezeichnet als "Onlineangebot“).
Die verwendeten Begriffe sind nicht geschlechtsspezifisch.
Stand: 13. Mai 2022
Nico Thom
Klaus-Kuhnke-Institut für Populäre Musik
Hochschule für Künste Bremen
Dechanatstrasse 13-15
28195 Bremen
Deutschland
Peter Schulze
E-Mail-Adresse:kontakt@klaus-kuhnke-institut.de
Die nachfolgende Übersicht fasst die Arten der verarbeiteten Daten und die Zwecke ihrer Verarbeitung zusammen und verweist auf die betroffenen Personen.
Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht der Rechtsgrundlagen der DSGVO, auf deren Basis wir personenbezogene Daten verarbeiten. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass neben den Regelungen der DSGVO nationale Datenschutzvorgaben in Ihrem bzw. unserem Wohn- oder Sitzland gelten können. Sollten ferner im Einzelfall speziellere Rechtsgrundlagen maßgeblich sein, teilen wir Ihnen diese in der Datenschutzerklärung mit.
Zusätzlich zu den Datenschutzregelungen der Datenschutz-Grundverordnung gelten nationale Regelungen zum Datenschutz in Deutschland. Hierzu gehört insbesondere das Gesetz zum Schutz vor Missbrauch personenbezogener Daten bei der Datenverarbeitung (Bundesdatenschutzgesetz – BDSG). Das BDSG enthält insbesondere Spezialregelungen zum Recht auf Auskunft, zum Recht auf Löschung, zum Widerspruchsrecht, zur Verarbeitung besonderer Kategorien personenbezogener Daten, zur Verarbeitung für andere Zwecke und zur Übermittlung sowie automatisierten Entscheidungsfindung im Einzelfall einschließlich Profiling. Des Weiteren regelt es die Datenverarbeitung für Zwecke des Beschäftigungsverhältnisses (§ 26 BDSG), insbesondere im Hinblick auf die Begründung, Durchführung oder Beendigung von Beschäftigungsverhältnissen sowie die Einwilligung von Beschäftigten. Ferner können Landesdatenschutzgesetze der einzelnen Bundesländer zur Anwendung gelangen.
Wir treffen nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeiten und des Ausmaßes der Bedrohung der Rechte und Freiheiten natürlicher Personen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten.
Zu den Maßnahmen gehören insbesondere die Sicherung der Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit von Daten durch Kontrolle des physischen und elektronischen Zugangs zu den Daten als auch des sie betreffenden Zugriffs, der Eingabe, der Weitergabe, der Sicherung der Verfügbarkeit und ihrer Trennung. Des Weiteren haben wir Verfahren eingerichtet, die eine Wahrnehmung von Betroffenenrechten, die Löschung von Daten und Reaktionen auf die Gefährdung der Daten gewährleisten. Ferner berücksichtigen wir den Schutz personenbezogener Daten bereits bei der Entwicklung bzw. Auswahl von Hardware, Software sowie Verfahren entsprechend dem Prinzip des Datenschutzes, durch Technikgestaltung und durch datenschutzfreundliche Voreinstellungen.
SSL-Verschlüsselung (https): Um Ihre via unserem Online-Angebot übermittelten Daten zu schützen, nutzen wir eine SSL-Verschlüsselung. Sie erkennen derart verschlüsselte Verbindungen an dem Präfix https:// in der Adresszeile Ihres Browsers.
Im Rahmen unserer Verarbeitung von personenbezogenen Daten kommt es vor, dass die Daten an andere Stellen, Unternehmen, rechtlich selbstständige Organisationseinheiten oder Personen übermittelt oder sie ihnen gegenüber offengelegt werden. Zu den Empfängern dieser Daten können z.B. mit IT-Aufgaben beauftragte Dienstleister oder Anbieter von Diensten und Inhalten, die in eine Webseite eingebunden werden, gehören. In solchen Fall beachten wir die gesetzlichen Vorgaben und schließen insbesondere entsprechende Verträge bzw. Vereinbarungen, die dem Schutz Ihrer Daten dienen, mit den Empfängern Ihrer Daten ab.
Sofern wir Daten in einem Drittland (d.h., außerhalb der Europäischen Union (EU), des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR)) verarbeiten oder die Verarbeitung im Rahmen der Inanspruchnahme von Diensten Dritter oder der Offenlegung bzw. Übermittlung von Daten an andere Personen, Stellen oder Unternehmen stattfindet, erfolgt dies nur im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben.
Vorbehaltlich ausdrücklicher Einwilligung oder vertraglich oder gesetzlich erforderlicher Übermittlung verarbeiten oder lassen wir die Daten nur in Drittländern mit einem anerkannten Datenschutzniveau, vertraglichen Verpflichtung durch sogenannte Standardschutzklauseln der EU-Kommission, beim Vorliegen von Zertifizierungen oder verbindlicher internen Datenschutzvorschriften verarbeiten (Art. 44 bis 49 DSGVO, Informationsseite der EU-Kommission: https://ec.europa.eu/info/law/law-topic/data-protection/international-dimension-data-protection_de).
Die von uns verarbeiteten Daten werden nach Maßgabe der gesetzlichen Vorgaben gelöscht, sobald deren zur Verarbeitung erlaubten Einwilligungen widerrufen werden oder sonstige Erlaubnisse entfallen (z.B. wenn der Zweck der Verarbeitung dieser Daten entfallen ist oder sie für den Zweck nicht erforderlich sind).
Sofern die Daten nicht gelöscht werden, weil sie für andere und gesetzlich zulässige Zwecke erforderlich sind, wird deren Verarbeitung auf diese Zwecke beschränkt. D.h., die Daten werden gesperrt und nicht für andere Zwecke verarbeitet. Das gilt z.B. für Daten, die aus handels- oder steuerrechtlichen Gründen aufbewahrt werden müssen oder deren Speicherung zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person erforderlich ist.
Unsere Datenschutzhinweise können ferner weitere Angaben zu der Aufbewahrung und Löschung von Daten beinhalten, die für die jeweiligen Verarbeitungen vorrangig gelten.
Wir verarbeiten Daten unserer Vertrags- und Geschäftspartner, z.B. Kunden und Interessenten (zusammenfassend bezeichnet als "Vertragspartner") im Rahmen von vertraglichen und vergleichbaren Rechtsverhältnissen sowie damit verbundenen Maßnahmen und im Rahmen der Kommunikation mit den Vertragspartnern (oder vorvertraglich), z.B., um Anfragen zu beantworten.
Wir verarbeiten diese Daten, um unsere vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Dazu gehören insbesondere die Verpflichtungen zur Erbringung der vereinbarten Leistungen, etwaige Aktualisierungspflichten und Abhilfe bei Gewährleistungs- und sonstigen Leistungsstörungen. Darüber hinaus verarbeiten wir die Daten zur Wahrung unserer Rechte und zum Zwecke der mit diesen Pflichten verbundenen Verwaltungsaufgaben sowie der Unternehmensorganisation. Darüber hinaus verarbeiten wir die Daten auf Grundlage unserer berechtigten Interessen an einer ordnungsgemäßen und betriebswirtschaftlichen Geschäftsführung sowie an Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz unserer Vertragspartner und unseres Geschäftsbetriebes vor Missbrauch, Gefährdung ihrer Daten, Geheimnisse, Informationen und Rechte (z.B. zur Beteiligung von Telekommunikations-, Transport- und sonstigen Hilfsdiensten sowie Subunternehmern, Banken, Steuer- und Rechtsberatern, Zahlungsdienstleistern oder Finanzbehörden). Im Rahmen des geltenden Rechts geben wir die Daten von Vertragspartnern nur insoweit an Dritte weiter, als dies für die vorgenannten Zwecke oder zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten erforderlich ist. Über weitere Formen der Verarbeitung, z.B. zu Marketingzwecken, werden die Vertragspartner im Rahmen dieser Datenschutzerklärung informiert.
Welche Daten für die vorgenannten Zwecke erforderlich sind, teilen wir den Vertragspartnern vor oder im Rahmen der Datenerhebung, z.B. in Onlineformularen, durch besondere Kennzeichnung (z.B. Farben) bzw. Symbole (z.B. Sternchen o.ä.), oder persönlich mit.
Wir löschen die Daten nach Ablauf gesetzlicher Gewährleistungs- und vergleichbarer Pflichten, d.h., grundsätzlich nach Ablauf von 4 Jahren, es sei denn, dass die Daten in einem Kundenkonto gespeichert werden, z.B., solange sie aus gesetzlichen Gründen der Archivierung aufbewahrt werden müssen (z.B. für Steuerzwecke im Regelfall 10 Jahre). Daten, die uns im Rahmen eines Auftrags durch den Vertragspartner offengelegt wurden, löschen wir entsprechend den Vorgaben des Auftrags, grundsätzlich nach Ende des Auftrags.
Soweit wir zur Erbringung unserer Leistungen Drittanbieter oder Plattformen einsetzen, gelten im Verhältnis zwischen den Nutzern und den Anbietern die Geschäftsbedingungen und Datenschutzhinweise der jeweiligen Drittanbieter oder Plattformen.
Um unser Onlineangebot sicher und effizient bereitstellen zu können, nehmen wir die Leistungen von einem oder mehreren Webhosting-Anbietern in Anspruch, von deren Servern (bzw. von ihnen verwalteten Servern) das Onlineangebot abgerufen werden kann. Zu diesen Zwecken können wir Infrastruktur- und Plattformdienstleistungen, Rechenkapazität, Speicherplatz und Datenbankdienste sowie Sicherheitsleistungen und technische Wartungsleistungen in Anspruch nehmen.
Zu den im Rahmen der Bereitstellung des Hostingangebotes verarbeiteten Daten können alle die Nutzer unseres Onlineangebotes betreffenden Angaben gehören, die im Rahmen der Nutzung und der Kommunikation anfallen. Hierzu gehören regelmäßig die IP-Adresse, die notwendig ist, um die Inhalte von Onlineangeboten an Browser ausliefern zu können, und alle innerhalb unseres Onlineangebotes oder von Webseiten getätigten Eingaben.
Weitere Hinweise zu Verarbeitungsprozessen, Verfahren und Diensten:
Wir nutzen Blogs oder vergleichbare Mittel der Onlinekommunikation und Publikation (nachfolgend "Publikationsmedium"). Die Daten der Leser werden für die Zwecke des Publikationsmediums nur insoweit verarbeitet, als es für dessen Darstellung und die Kommunikation zwischen Autoren und Lesern oder aus Gründen der Sicherheit erforderlich ist. Im Übrigen verweisen wir auf die Informationen zur Verarbeitung der Besucher unseres Publikationsmediums im Rahmen dieser Datenschutzhinweise.
Weitere Hinweise zu Verarbeitungsprozessen, Verfahren und Diensten:
Bei der Kontaktaufnahme mit uns (z.B. per Kontaktformular, E-Mail, Telefon oder via soziale Medien) sowie im Rahmen bestehender Nutzer- und Geschäftsbeziehungen werden die Angaben der anfragenden Personen verarbeitet soweit dies zur Beantwortung der Kontaktanfragen und etwaiger angefragter Maßnahmen erforderlich ist.
Die Beantwortung der Kontaktanfragen sowie die Verwaltung von Kontakt- und Anfragedaten im Rahmen von vertraglichen oder vorvertraglichen Beziehungen erfolgt zur Erfüllung unserer vertraglichen Pflichten oder zur Beantwortung von (vor)vertraglichen Anfragen und im Übrigen auf Grundlage der berechtigten Interessen an der Beantwortung der Anfragen und Pflege von Nutzer- bzw. Geschäftsbeziehungen.
Weitere Hinweise zu Verarbeitungsprozessen, Verfahren und Diensten:
Wir versenden Newsletter, E-Mails und weitere elektronische Benachrichtigungen (nachfolgend "Newsletter“) nur mit der Einwilligung der Empfänger oder einer gesetzlichen Erlaubnis. Sofern im Rahmen einer Anmeldung zum Newsletter dessen Inhalte konkret umschrieben werden, sind sie für die Einwilligung der Nutzer maßgeblich. Im Übrigen enthalten unsere Newsletter Informationen zu unseren Leistungen und uns.
Um sich zu unseren Newslettern anzumelden, reicht es grundsätzlich aus, wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse angeben. Wir können Sie jedoch bitten, einen Namen, zwecks persönlicher Ansprache im Newsletter, oder weitere Angaben, sofern diese für die Zwecke des Newsletters erforderlich sind, zu tätigen.
Double-Opt-In-Verfahren: Die Anmeldung zu unserem Newsletter erfolgt grundsätzlich in einem sogenannte Double-Opt-In-Verfahren. D.h., Sie erhalten nach der Anmeldung eine E-Mail, in der Sie um die Bestätigung Ihrer Anmeldung gebeten werden. Diese Bestätigung ist notwendig, damit sich niemand mit fremden E-Mail-Adressen anmelden kann. Die Anmeldungen zum Newsletter werden protokolliert, um den Anmeldeprozess entsprechend den rechtlichen Anforderungen nachweisen zu können. Hierzu gehört die Speicherung des Anmelde- und des Bestätigungszeitpunkts als auch der IP-Adresse. Ebenso werden die Änderungen Ihrer bei dem Versanddienstleister gespeicherten Daten protokolliert.
Löschung und Einschränkung der Verarbeitung: Wir können die ausgetragenen E-Mail-Adressen bis zu drei Jahren auf Grundlage unserer berechtigten Interessen speichern, bevor wir sie löschen, um eine ehemals gegebene Einwilligung nachweisen zu können. Die Verarbeitung dieser Daten wird auf den Zweck einer möglichen Abwehr von Ansprüchen beschränkt. Ein individueller Löschungsantrag ist jederzeit möglich, sofern zugleich das ehemalige Bestehen einer Einwilligung bestätigt wird. Im Fall von Pflichten zur dauerhaften Beachtung von Widersprüchen behalten wir uns die Speicherung der E-Mail-Adresse alleine zu diesem Zweck in einer Sperrliste (sogenannte "Blocklist") vor.
Die Protokollierung des Anmeldeverfahrens erfolgt auf Grundlage unserer berechtigten Interessen zu Zwecken des Nachweises seines ordnungsgemäßen Ablaufs. Soweit wir einen Dienstleister mit dem Versand von E-Mails beauftragen, erfolgt dies auf Grundlage unserer berechtigten Interessen an einem effizienten und sicheren Versandsystem.
Hinweise zu Rechtsgrundlagen: Der Versand der Newsletter erfolgt auf Grundlage einer Einwilligung der Empfänger oder, falls eine Einwilligung nicht erforderlich ist, auf Grundlage unserer berechtigten Interessen am Direktmarketing, sofern und soweit diese gesetzlich, z.B. im Fall von Bestandskundenwerbung, erlaubt ist. Soweit wir einen Dienstleister mit dem Versand von E-Mails beauftragen, geschieht dies auf der Grundlage unserer berechtigten Interessen an einem effizienten und sicheren Versand. Das Registrierungsverfahren wird auf der Grundlage unserer berechtigten Interessen aufgezeichnet, um nachzuweisen, dass es in Übereinstimmung mit dem Gesetz durchgeführt wurde.
Inhalte:Informationen zu uns, unseren Leistungen, Aktionen und Angeboten.
Weitere Hinweise zu Verarbeitungsprozessen, Verfahren und Diensten:
Wir unterhalten Onlinepräsenzen innerhalb sozialer Netzwerke und verarbeiten in diesem Rahmen Daten der Nutzer, um mit den dort aktiven Nutzern zu kommunizieren oder um Informationen über uns anzubieten.
Wir weisen darauf hin, dass dabei Daten der Nutzer außerhalb des Raumes der Europäischen Union verarbeitet werden können. Hierdurch können sich für die Nutzer Risiken ergeben, weil so z.B. die Durchsetzung der Rechte der Nutzer erschwert werden könnte.
Ferner werden die Daten der Nutzer innerhalb sozialer Netzwerke im Regelfall für Marktforschungs- und Werbezwecke verarbeitet. So können z.B. anhand des Nutzungsverhaltens und sich daraus ergebender Interessen der Nutzer Nutzungsprofile erstellt werden. Die Nutzungsprofile können wiederum verwendet werden, um z.B. Werbeanzeigen innerhalb und außerhalb der Netzwerke zu schalten, die mutmaßlich den Interessen der Nutzer entsprechen. Zu diesen Zwecken werden im Regelfall Cookies auf den Rechnern der Nutzer gespeichert, in denen das Nutzungsverhalten und die Interessen der Nutzer gespeichert werden. Ferner können in den Nutzungsprofilen auch Daten unabhängig der von den Nutzern verwendeten Geräte gespeichert werden (insbesondere, wenn die Nutzer Mitglieder der jeweiligen Plattformen sind und bei diesen eingeloggt sind).
Für eine detaillierte Darstellung der jeweiligen Verarbeitungsformen und der Widerspruchsmöglichkeiten (Opt-Out) verweisen wir auf die Datenschutzerklärungen und Angaben der Betreiber der jeweiligen Netzwerke.
Auch im Fall von Auskunftsanfragen und der Geltendmachung von Betroffenenrechten weisen wir darauf hin, dass diese am effektivsten bei den Anbietern geltend gemacht werden können. Nur die Anbieter haben jeweils Zugriff auf die Daten der Nutzer und können direkt entsprechende Maßnahmen ergreifen und Auskünfte geben. Sollten Sie dennoch Hilfe benötigen, dann können Sie sich an uns wenden.
Weitere Hinweise zu Verarbeitungsprozessen, Verfahren und Diensten:
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In diesem Abschnitt erhalten Sie eine Übersicht über die in dieser Datenschutzerklärung verwendeten Begrifflichkeiten. Viele der Begriffe sind dem Gesetz entnommen und vor allem im Art. 4 DSGVO definiert. Die gesetzlichen Definitionen sind verbindlich. Die nachfolgenden Erläuterungen sollen dagegen vor allem dem Verständnis dienen. Die Begriffe sind alphabetisch sortiert.